Asociación Campesina del Catatumbo
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(de) En la mira
Gato Negro, Perro Blanco / Freitag 10. April 2009 / Español / français
 

Kolumbien, Departement Norte de Santander. Die Catatumbo-Region besteht aus neun Landkreisen, sie durchzieht der Catatumbo-Fluss.

Hier gibt es den Naturpark Catatumbo Bari, der 158.125 Hektar groß ist, und das Waldschutzgebiet Serranía de los Motilones mit einer Fläche von 552.691 Hektar.

Die Catatumbo-Region gilt als ursprünglicher Lebensraum von Indígenas, hier leben 23 Gemeinschaften der Ethnie Motilon Bari, und fast 200.000 Bauern, die ihren Lebensunterhalt aus Landwirtschaft, Fischerei und Viehzucht bestreiten.

Ihre zahlreichen Wasserquellen, die Vielfalt an Fauna und Flora, Bodenschätze wie Kohle und Erdöl, die Fruchtbarkeit des Bodens und die Tatsache, dass die Region an Venezuela grenzt, machen Catatumbo zu einer geostrategischen Zone des Kontinents.

Am 29. Mai 1999 begann der Paramilitarismus in der Region, hier operierte der „Catatumbo-Block“ unter dem Kommando von Salvatore Mancuso und der “Nord-Block” unter dem Kommando von “Jorge 40”.

Der “Catatumbo-Block” demobilisierte sich am 10. Dezember 2004, der „Nord-Block“ am 8. und 10. März 2006. Insgesamt kehrten 6.185 Paramilitärs ins zivile Leben zurück, es wurden 4.740 Waffen und 2.212 Granaten abgegeben.

Die Gewalt der Paramilitärs hinterließ über 10.000 Tote, über 600 Verschwundene und über 100.000 Vertriebene.

«Wir waren dort, als die „Paras“ kamen und 17 Personen packten und sie an Fleischhaken aufhängten; sie packten sie, schnitten ihnen die Kehle durch und hängten sie dort auf, Unschuldige Menschen, die sich nichts zuschulden kommen ließen».

Die Wiederbewaffnung der vermeintlich demobilisierten paramilitärischen Gruppen, die in den Catatumbo-Gemeinden heute als „Schwarze Adler“ bekannt sind, zeigt, dass die Paramilitärs die Zone erneut mit Gewalt und Barbarei an sich reißen wollen.

Die Politik der „demokratischen Sicherheit“ der Regierung führte zur Militarisierung des Territoriums, mit über 10.000 Soldaten.

Das Paradoxe ist, dass in gleicher Weise, wie die Präsenz des Militärs gewachsen ist, auch außergerichtliche Hinrichtungen von Bauern durch die Armee zunahmen.

Seit Juli 2006 wurden 66 Bauern ermordet und als „gefallene Aufständische“ präsentiert.

Die nicht befriedigten Grundbedürfnisse der Bevölkerung und die fehlende Unterstützung durch den Staat veranlassten die Bauernschaft zum Anbau illegaler Pflanzen wie Coca, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Unter dem Vorwand der Drogenbekämpfung wurden tausende Hektar Land des Waldschutzgebietes und des Naturparks, wo Indigene und Bauern wohnen, besprüht.

Das Herbizid Glyphosat hat die Wasserquellen verseucht, endemische Arten vertrieben und ausgerottet.

Menschen und Tiere erkrankten, die Ernten von Grundnahrungsmitteln gingen verloren und die Böden wurden vergiftet; sie bleiben sieben Jahre lang unfruchtbar, was die Möglichkeiten für den Unterhalt der Bevölkerung einschränkt.

Man schätzt, dass es in der Catatumbo-Region Kohlevorkommen gibt, die größer sind als die der Cerrejón-Mine im Departement La Guajira.

Kohle ist der fossile Brennstoff, der am meisten Kohlendioxid erzeugt, das Gas, das an erster Stelle die globale Erwärmung verursacht.

Acht Unternehmen, zwei kanadische, eine mexikanische und fünf kolumbianische Firmen, wollen Aktivitäten von Explorierung und Förderung von Kohle im Tagebau in einem über 25.000 Hektar großen Gebiet in den Landkreisen Convención, Teorama, Tibú und Tarra unternehmen.

Eines der Unternehmen, Geofísin EU, das im Weiler Caño Mariela Interessen hat, will im ersten Jahr 60.000 Tonnen Kohle abbauen, und strebt an, im fünften Jahr 790.000 Tonnen zu fördern.

Für jede Tonne Förderkohle fallen sechs Tonnen Abraum an und werden fünf Tonnen ursprüngliche Vegetation zerstört.

Bei der Kohleförderung im Tagebau wird Dynamit eingesetzt, der ganze äußere Teil wird gesprengt wobei ein tiefer Kessel entsteht; bei diesem Verfahren werden große Mengen Wasser benötigt, da in dem Kessel die Kohle offen liegen bleibt und befeuchtet werden muss, damit sie sich nicht entzündet.

Der Kohle-Tagebau in der Catatumbo-Region soll in einem traditionellen Gebiet stattfinden, in dem Indígenas und Bauern Widerstand leisten und dafür eintreten, dass ihr Leben, die Natur, Territorium und Kultur respektiert wird.

Wir beharren auf dem, was wir immer gesagt haben: „Catatumbo lebt und widersteht: hier sind wir.“

GUTEN TAG, BAUER, GUTEN TAG
WO AUCH IMMER DU BIST, HIER IST
MEIN GRUSS UND MEIN WUNSCH, DASS DAS LEBEN
DIR ALLES VERLEIHT, WAS DU MIR GIBST
GUTEN TAG, BAUER UND BÄUERIN,
BLÜMCHEN, DIE ICH IN MEINEM HERZEN TRAGE
MIT STOLZ, ZÄRTLICHKEIT UND ACHTUNG
WEIL SIE MIR ALLES GEGEBEN HABEN
WEIL SIE MIR ALLES GEGEBEN HABEN,
UM AUS MIR EIN LIED ZU MACHEN.

Übersetzt von Isolda Bohler, Tlaxcala