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Sechs ehemalige Kämpfer der FARC in Nariño getötet
Dies kann so nicht weitergehen, sagte die neue Partei, da sie mit allen Mitteln ein Szenario des legalen politischen Kampfes aufbauen und auf ihre Waffen verzichten. Doch die Morde an ihren Mitgliedern hören nicht auf.
Partido Comunes / Freitag 20. Oktober 2017 / Español
 

Sechs ehemalige Kämpfer der FARC sind in der südlichen kolumbianischen Provinz getötet worden. Damit kommt die Provinz nach einem von staatlichen Sicherheitskräften verübten Massaker an Bauern und Morden an Anführern sozialer Bewegungen weiterhin nicht zur Ruhe.

Getötet wurden die ehemaligen Guerillakämpfer nach dem Verlassen ihrer territorialen Ausbildungs- und Wiedereingliederungszone, der ETCR „Aldemar Galán“, am Sonntag, den 15. Oktober, in San José de Tapaje. Die FARC solidarisierten sich mit den Familien der Ermordeten und teilen ihren Schmerz mit ihnen. Dies kann so nicht weitergehen, sagte die neue Partei, da sie mit allen Mitteln ein Szenario des legalen politischen Kampfes aufbauen und auf ihre Waffen verzichten. Doch die Morde an ihren Mitgliedern hören nicht auf.

Die Ereignisse tragen nicht dazu bei, das Vertrauen, dass die Gemeinden in die Institutionen des Staates verloren haben, wiederaufzubauen. Zum einen ist es die offizielle Korruption in all ihren Erscheinungsformen und zum anderen die mangelnde Bereitschaft zur Umsetzung des im Friedensvertrag Vereinbarten. Angesichts dieser schrecklichen Ereignisse verlangt die FARC von der Regierung nicht nur ein rechtzeitiges Vorgehen, sondern auch die Präsenz des Staates mit Investitionen für die soziale Entwicklung in den peripheren Regionen durchzusetzen.

Bei den Ermordeten handelt es sich um José Miller Estupiñan Toloza (Alexis Estupiñan), Carlos Sinisterra (Kevin González), Edinson Martínez Ordoñez (Carlos Pescadito Perea), Duber Alberto Obando Vallecilla (Junior Velasquez), José Alfredo García Estupiñan (Bruno Suarez) und Johan. In einer Erklärung der FARC wurde darauf hingewiesen, dass bereits im Voraus eine Warnung vor dem dreigliedrigen Mechanismus zur Überwachung und Verifizierung erfolgte, in dem die Regierung Teil ist. Aber es passierte nichts und nun gibt es die Konsequenzen, so die FARC.

Ob die sechs Personen von kriminellen Banden und Abtrünnigen ermordet wurden, ist noch nicht ganz klar. Aber die FARC machen deutlich, dass diese Banden nicht als „Dissidenten“ bezeichnet werden können, wie sie in den großen Medien genannt werden. Wenn dies der Fall wäre, würden sie einen ideologischen Kampf und einen sozialen Wandel vorschlagen, aber sie greifen mit ungezügelter Gewalt nicht den Staat oder die Regierung an, sondern ihre eigenen Brüder, um besondere wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.

Und hier stellen sich die FARC die Fragen: Wer oder welche Interessen, besonders bei der Staatsmacht und Regierung, stehen hinter solchen Aktionen? Wer ist daran interessiert, die physische Beseitigung der Menschen zu schüren und zu zulassen, die Träger einer langen und würdigen Tradition des Volkskampfes sind? Vielleicht ist es nicht das beste Alibi, diese Banden zu benutzen, um Akte des sozialen und politischen Kannibalismus zu spielen, die wie immer die Mächtigen begünstigen? Oder wie kann es sonst erklärt werden, dass es keine Maßnahmen gegen solche Aktionen gibt, wenn jeder weiß, wer die Mitglieder sind und wo sie sich rumtreiben, stellen die FARC zur Debatte.